Interview #5 mit Elisa Giardina Papa zu »Emotion und Künstliche Intelligenz«

»Training the Archive« untersucht die Anwendbarkeit Künstlicher Intelligenz auf Kunst und das Kuratieren von Kunst. Dafür entsteht eine Reihe von Interviews mit Künstler*innen, Kurator*innen und Theoretiker*innen, die in den vergangenen Jahren wesentliche Beiträge zum Forschungsfeld der Bildproduktion und Künstlicher Intelligenz geleistet haben. Das fünfte Video zum Interview mit Elisa Giardina Papa ist exklusiv auf YouTube (mit Untertiteln) verfügbar.

In dem Interview erklärt Papa:
»Wenn der Kunde der App „The Invisible Boyfriend“ eine Verbindung herstellt, verbindet sich die App nicht mit einem Bot, sondern mit einer weltweit verteilten Belegschaft von etwa 600 Autor*innen. Das ist also eine Art Mensch-Maschine-Zusammensetzung, über die ich nachdenke, wenn ich mich mit Systemen der künstlichen Intelligenz befasse.«

Im Zentrum des Gespräches steht die künstlerische Arbeit Elisa Giardina Papas, welche Emotionen und Daten als Produktionsverhältnis im Zuge künstlicher Intelligenz erkundet. Papa entwirft eine Kritik Künstlicher Intelligenz, indem sie aus feministischer Perspektive die prekären Arbeitsverhältnisse in den Blick nimmt, die mit deren Produktion einhergehen. Sie registriert, wie emotionale Arbeit und Care-Arbeit durch globale Vermittlungsplattformen organisiert werden, und mit den Dienstleistungen von Click-Arbeiter*innen zusammenfließen.

Elisa Giardina Papa ist eine italienische Künstlerin, die Gender, Sexualität, Care und Arbeit in Bezug auf den neoliberalen Kapitalismus und die Grenzen des Globalen Süden untersucht. Ihre Arbeit wurde im MoMa, im Whitney Museum, im HMKV, auf der Biennale di Venezia 2022, bei der Seoul Mediacity Biennale 2018, der 16. Quadriennale di Roma, auf rhizome.org und zahlreichen weiteren Orten präsentiert. Giardina Papa forscht derzeit im Rahmen eines Ph.D. der Film- und Medienwissenschaften an der University of California Berkeley.

Das Interview wurde durch Francis Hunger (HMKV) für »Training the Archive« geführt. Zu den weiteren Videos der Reihe geht es hier oder über die YouTube-Playlist.

»Training the Archive« (2020–2023) ist ein Forschungsprojekt, das die Möglichkeiten und Risiken von KI in Bezug auf die automatisierte Strukturierung von musealen Sammlungsdaten zur Unterstützung der kuratorischen Praxis und der künstlerischen Produktion auslotet.

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